Kreative Zeitreise – die alte Kunst des Färbens und Flechtens

  • Minden

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Stadt Minden, Kulturbüro

Was haben Künstler*innen vor ein paar hundert Jahren zum Malen genutzt? Wie haben sie Farben gewonnen? Und: Wie flechte ich meinen eigenen Korb? Vom 4. bis zum 7. September nutzten mehrere Kinder und Jugendliche die Chance, in einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit diese Fragen zu  beantworten.

Unter der Leitung von Monika Knebel und Sandy Kranich wurde im Kinder- und Jugendtreff „Westside“ die alte Kunst des Färbens und Flechtens erlernt.

An den ersten beiden Tagen haben die Teilnehmer*innen gemeinsam mit Monika Knebel Farbe hergestellt. Aus den verschiedensten Pflanzen (Blumen, Blätter, Kräuter etc.) wurden mithilfe von Mörsern und heißem Wasser die schönsten Farbtöne gewonnen. Als erstes mussten dazu Pflanzen zerkleinert werden: Hierbei wurden Blüten von den Blumen abgetrennt und die zerkleinerten Stücke kamen dann, zusammen mit heißem Wasser, in eine Mörserschale. Nun hieß es mörsern. Durch das Stampfen wurde die Farbe aus den Pflanzen herausgepresst. Dabei entstand ein Pflanzenbrei, der anschließend in ein Sieb kam oder in ein Tuch gelegt wurde, um die restlichen Tropfen Farbe zu gewinnen.
Es entstanden die verblüffendsten Ergebnisse: Beispielsweise wurde aus einer ursprünglich roten Pflanze ein gelber Farbstoff gewonnen. Und die neu gewonnene Farbe konnte mithilfe der richtigen Zutaten nach Belieben geändert werden: Wurden einer roten Farbe Asche oder Alaun, Zitrone oder Speisestärke untergemischt, entstanden wie von Zauberhand andere Rot- oder sogar Blautöne. Und wer ein Fan von Glitzer ist, konnte auch etwas Salz verwenden.

Am Ende jeden Tages hatten alle Teilnehmer*innen bunte Hände. Deswegen darf bei der Herstellung solcher Farben auf gar keinen Fall Zitrone fehlen - sie hilft dabei, die bunten Hände wieder sauber zu bekommen. 

Nach diesem spannenden und experimentellen Vorgang wurden Peddigrohre in der Pflanzenfarbe gefärbt und unter Anleitung von Sandy Kranich zu hübschen Körben geflochten.

Zum Abschluss überreichte Monika Knebel dem Kinder- und Jugendtreff Westside ein Zertifikat von „sevengardens", mit dem das erlernte neue bzw. uralte Wissen über die Farbgewinnung aus Pflanzen bestätigt wurde.

Bericht:  Sandra Broich (FSJlerin im Kulturbüro der Stadt Minden)

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