Evaluation zeigt: Kulturrucksack NRW ist ein voller Erfolg

Nun ist es schwarz auf weiß belegt: Der Kulturrucksack NRW ist ein voller Erfolg und setzt wichtige Impulse in den teilnehmenden Kommunen.

Fünf Jahre wurde das Landesförderprogramm durch die Prognos AG wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Jetzt liegt der mit Spannung erwartete Abschlussbericht vor. Im Folgenden einige zentrale Evaluationsergebnisse, die die Bedeutung des Kulturrucksacks NRW klar vor Augen führen:

  • Nach Meinung von 82 % der Kulturrucksack-Beauftragten ist es „voll“ oder „eher“ gelungen, Netzwerke aufzubauen, wo es bisher noch keine gab.
  • Über 70 % der Kinder und Jugendlichen wünschen sich erneut teilzunehmen, nachdem sie den Kulturrucksack kennengelernt haben.
  • Mit Kulturrucksack-Projekten wurden aus der Sicht von 85% der Akteure in den Kultur- und Jugendeinrichtungen Kinder und Jugendliche erreicht, die vorher in nicht zur Zielgruppe gehörten.

Hier findet sich Abschlussbericht in voller Länge: https://www.mkffi.nrw/sites/default/files/asset/document/prognos_ag_kulturrucksack_nrw_endbericht.pdf.

Kulturrucksack NRW beim 16. DJHT

Vom 28. bis 30. März fand der 16. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) in der Messe Düsseldorf statt. Auf der Fachmesse in Halle 3 und 4 präsentierten sich an über 250 Messeständen mehr als 380 gewerbliche und nicht-gewerbliche Ausstellerinnen und Aussteller. Außerdem wurden über 200 Veranstaltungen im Fachkongress angeboten. 

Auch der Kulturrucksack NRW war mit einem Stand vertreten auf der Aktionsfläche des NRW-Gemeinschaftsstandes des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS). Zusätzlich gab es zwei Programmpunkte mit Kulturrucksack-Beteiligung:

  • Im Fachforum „Kinder- und Jugendkulturland NRW“ des MFKJKS am Mittwoch, 29.03. stellte Ina Rateniek den Kulturrucksack NRW als ein Praxisbeispiel vor. 
  • Auf der NRW-Bühne führte Birte Wehmeier am Donnerstag, 30.03. unter dem Titel „Kulturrucksack NRW – Kreativ-Chance für die Jugendarbeit“ ein Gespräch über den Kulturrucksack mit Petra Liebmann, Fachbereich Jugend und Soziales in Bergisch Gladbach und Nicole Manns-Rodenbach, Leiterin des Anne-Frank-Hauses und des Jugendzentrums im Hinterhof in Düsseldorf. 

Weitere Informationen zum DJHT unter www.jugendhilfetag.de.

Kulturrucksack NRW wächst weiter

Neues Jahr, neue Teilnehmer! Ab 2017 werden elf weitere Kommunen in den Kulturrucksack NRW aufgenommen:

  • Der Kreis Olpe beteiligt sich mit allen sieben Kommunen.
  • Goch ergänzt den Verbund Kleve – Emmerich am Rhein, Bad Sassendorf den Verbund Lippstadt – Soest.
  • Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn, die bereits 2016 im Rahmen eines Sonderprojekts erste Kulturrucksack-Erfahrungen sammeln konnten, gehen als Zweierverbund in die Regelförderung über.

Somit engagieren sich ab 2017 insgesamt 231 Kommunen im Landesförderprogramm, die sich in 73 Standorten folgendermaßen darstellen: 35 Einzelkommunen, 27 Verbünde, 10 Kreise, 1 Städteregion.

Erstes KulturrucksackCamp

Zum ersten „KulturrucksackCamp“ trafen sich am 02.12.2016 rund 50 Kulturrucksack-Beauftragte und anderweitig Zuständige zu einem internen Erfahrungsaustausch zum Landesförderprogramm. Angelehnt an das Format des BarCamps wurden die Themen der einzelnen Austauschrunden erst vor Ort festgelegt und konnten sich so genau an den Teilnehmenden orientieren. Wie finde ich weiterhin neue Ideen für spannende Projekte? Welche Zielgruppenansprache funktioniert für Verbünde am besten? Wie kann ich die 10- bis 14-Jährigen selbst in die Programmplanung mit einbinden? In wechselnden Runden wurden diese und andere Themen lebhaft diskutiert. Das Depot in Dortmund bot dabei mit seiner Vielzahl an ungewöhnlichen Räumen einen inspirierenden Rahmen. Am Ende war die Meinung eindeutig: BarCamp? Gerne wieder!

Vortrag am 04.11.

„Wie erreiche ich 10- bis 14-Jährige mit meinen Angeboten?“ – diese Frage hat auch im fünften Jahr des Kulturrucksacks nicht an Aktualität und Dringlichkeit verloren. Darum sprach Anfang November eine Expertin zu diesem Thema speziell zu Kulturrucksack-Akteuren: Denise Ullrich vom Marktforschungsinstitut iconkids & youth (www.iconkids.com). Aus München reiste sie ins Schauspielhaus Bochum und hielt dort den Vortrag „Zwischen DSDS, GNTM und Pokémon Go – Wie Kinder und Jugendliche ticken und was das für ihre Ansprache bedeutet“.
Die interessierte Schar der Zuhörer erfuhr einiges über die 10- bis 14-Jährigen. 
Wofür interessieren sie sich? Was prägt ihre Vorlieben? In welcher Entwicklungsphase befinden sie sich? Wie sieht ihre Freizeit aus – und warum sind sie so wankelmütig darin, wie sie diese gestalten? Diese und andere Fragen erläuterte Frau Ullrich basierend auf den fundierten und langjährigen Forschungserfahrungen von iconkids & youth. Dabei gab sie auch konkrete Tipps, was ihre Studien den Kulturrucksack-Akteuren mit auf den Weg geben können. Der Vormittag endete mit einer regen Runde von Rückfragen und Feedback. 

Kulturrucksack beim NRW-Tag

Nordrhein-Westfalen wurde im August 70 Jahre alt und lud zu einer großen Party ein: zum NRW-Tag nach Düsseldorf vom 26. bis 28. August 2016. Dort gab es neben vielen Info-Ständen und Aktionen auch ein großes Bühnen-Programm – bei dem sich auch Kulturrucksack-Gruppen auf der großen Landes-Bühne präsentierten! Gruppen aus Bergisch Gladbach, Hagen, Würselen, Troisdorf, Bielefeld, Wuppertal, Hamm und dem Kreis Paderborn zeigten eine Mischung aus Tanz, Musik und Performance auf der Landesbühne vor dem Landtag. 

Außerdem winkte eine besondere Kultur-Card-Aktion: Alle 10- bis 14-Jährigen, die am Stand des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport ihre Kultur-Card vorzeigten, erhielten kostenlos einen Kulturrucksack-Rucksack, der prall gefüllt war mit Überraschungen.

Ausgebuchter Kulturrucksack-Fachtag

Ausgebucht war der Fachtag Kulturrucksack NRW am 13. Juni 2016 im Düsseldorfer zakk. Großes Interesse für ein großes Thema: 170 Teilnehmende folgten dem Aufruf „Unterwegs – Interkulturelle Erkundungen“.

Welche Chancen unsere vielfältiger werdende Gesellschaft der kulturellen Bildung eröffnet, erläuterte Dr. Kemal Bozay von der FH Dortmund in einem Vortrag. Er plädierte dafür, defizitäre und problematisierende Sichtweisen aufzugeben und Vielfalt als Ressource zu nutzen. In einem Podiumsgespräch unterstrichen Experten die Notwenigkeit für den gesamten Kultur- und Bildungssektor, sich des Themas anzunehmen. In vielen Kommunen hat sich bewährt, mit bestehenden Strukturen wie Migrantenselbstorganisationen zusammenzuarbeiten und ihnen Raum für eigene Ideen zu geben. Eine Öffnung für neue Einflüsse sei keine Einbahnstraße, betonte Jessika Mörtl vom Kinderspielhaus Düsseldorf. Vielmehr lerne und gewinne man selbst sehr viel. Gandhi Chahine, Regisseur und Musiker, mahnte an, dieser Prozess setze jedoch eine wirklich offene und wertschätzende Haltung voraus, die viele Kultur-Praktiker bislang vermissen ließen. Schon Pädagogen für Kita und Schule, ergänzte Christiane Bainski von der Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren NRW, sei interkulturelle Kompetenz zu vermitteln.

Praxisorientierte Übungen, Projektpräsentationen und Austauschrunden ergänzten den Tag. Letztlich, so ein mögliches Fazit, sind Interkulturalität und respektvolles Miteinander nur wirkungsvoll zu unterstützen, wenn viele engagierte Menschen an einem Strang ziehen. Für die Akteure der kulturellen Bildung ist dies ein klarer Appell für intensive Kooperationen und Netzwerkarbeit.

Einen detaillierten Ablauf zum Nachlesen finden Sie HIER.

Sonderprojekt

Wie kann man mit Kommunen kooperieren, die in einer anderen Ecke von NRW liegen? Dieser Frage gehen in diesem Jahr Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Hemer nach. In einem Sonderprojekt des Kulturrucksacks erforschen sie neue Formen des Zusammenarbeitens. Ausgedacht haben sie sich eine Art „Stille Post“-Prinzip: Ergebnisse aus ihren Projekten mit Kindern und Jugendlichen werden an die nächste Kommune weitergereicht und dort von anderen Teilnehmern aufgegriffen. Ob ein Gedicht auf die Reise geschickt wird oder eine Skulptur, ein Video,  ein Song, eine Theater- oder Tanzperformance,  Soundkunst oder einfach ein Bild, bleibt der jeweiligen Gruppe überlassen. Drei Termine gibt es, an denen diese Weitergabe passiert, so dass die Werke nachher am Ursprungsort wieder ankommen. Verschickt werden die Materialien passenderweise in einem Kulturrucksack. Die erste Übergabe hat bereits stattgefunden, die nächsten beiden sind über das Jahr verteilt. Am Ende steht eine gemeinsame Ausstellung. Es bleibt spannend, welche Gemeinschaftswerke dort ausgestellt werden!

Kulturrucksack-Projekte ausgezeichnet

Im Rheinischen Landestheater Neuss wurde am 09. Dezember in feierlich ausgelassener Runde der Preis „Kinder- und Jugendkulturland NRW 2015" vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport verliehen.

Unter den sechs Gewinnern des Projektpreises, der mit jeweils 7.500 € dotiert ist, sind auch drei Kulturrucksack-Projekte: 

  • „AlltagAlleMania", ein Duisburger Tanzprojekt der Geschwister Mia Sophia und Maximilian Billitza 
  • „Herkunftsgeschichten", ein Projekt der Jugendkunstschule im Kreativhaus e. V. in Münster 
  • „Von Sinnen", ein spartenübergreifendes Kunstprojekt von und mit Jugendlichen mit und ohne Sehbehinderung, Kunstreich im Pott e. V., Dortmund

Die Projekte wurden in einem zweistufigen Verfahren von einer Fachjury ausgewählt. Sie zeichnen sich dadurch aus, ästhetisch-künstlerisch neue Wege zu gehen, besonders viel Wert auf die Zusammenarbeit verschiedener Kulturakteure und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu legen. Nicht zuletzt unternehmen sie es, Methoden und Ansätze der Vermittlung von Kunst und Kultur mit denen der kulturellen Jugendarbeit zu verbinden.

Weitere Informationen zum Preis unter www.mfkjks.nrw/auf-dem-weg-zum-kinder-und-jugendkulturland.

Kulturrucksack bis 2018 verlängert

Das Landesprogramm Kulturrucksack NRW wird bis 2018 fortgesetzt – so gab es Jugend- und Kulturministerin Christina Kampmann in Düsseldorf bekannt. Gingen zu Beginn des Landesprogramms im Jahr 2012 noch 55 Kommunen an den Start, steigt die Zahl im nächsten Jahr nun auf 220. „Der Kulturrucksack stößt bei Kindern und Jugendlichen auf riesiges Interesse. Dass im Jahr 2016 mehr als die Hälfte der Kommunen in NRW teilnimmt, spricht für eine hohe Akzeptanz. Angesichts dieser erfreulichen Bilanz zum Ende der ersten Programmphase habe ich mich entschieden, das Landesprogramm weitere drei Jahre fortzuführen", sagte Kampmann.

Die folgenden Städte und Gemeinden in NRW werden sich ab dem kommenden Jahr neu am Kulturrucksack NRW beteiligen:

  • Castrop-Rauxel 
  • Dinslaken (im Verbund mit Duisburg) 
  • Dorsten 
  • Verbund Mettmann – Erkrath 
  • Greven, Ladbergen, Lotte, Mettingen, Neuenkirchen, Recke, Tecklenburg, Westerkappeln (nehmen im Kreis Steinfurt neu teil)
  • Freudenberg und Wilnsdorf (nehmen im Kreis Siegen-Wittgenstein neu teil)
  • der Kreis Paderborn (Altenbeken, Bad Lippspringe, Bad Wünnenberg, Borchen, Büren, Delbrück, Hövelhof, Lichtenau, Salzkotten), der sich zu einem Verbund mit der Stadt Paderborn zusammen tut.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, weiteren Kommunen die Teilnahme zu ermöglichen. Sie gehörten bereits zuvor zum Bewerberkreis oder haben hohes Interesse gezeigt, sich schon bestehenden Kulturrucksack-Standorten anzuschließen", erklärte die Ministerin. Ab 2016 engagieren sich damit 220 Kommunen an insgesamt 71 Kulturrucksack-Standorten, die sich in 35 Einzelkommunen, 26 kommunalen Verbünden, neun Kreisen und einer Städteregion organisieren.

Eine Karte mit der Übersicht über alle Standorte ab 2016 finden Sie HIER.

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