Aktuelles

Ausgebuchter Kulturrucksack-Fachtag

Ausgebucht war der Fachtag Kulturrucksack NRW am 13. Juni 2016 im Düsseldorfer zakk. Großes Interesse für ein großes Thema: 170 Teilnehmende folgten dem Aufruf „Unterwegs – Interkulturelle Erkundungen“.

Welche Chancen unsere vielfältiger werdende Gesellschaft der kulturellen Bildung eröffnet, erläuterte Dr. Kemal Bozay von der FH Dortmund in einem Vortrag. Er plädierte dafür, defizitäre und problematisierende Sichtweisen aufzugeben und Vielfalt als Ressource zu nutzen. In einem Podiumsgespräch unterstrichen Experten die Notwenigkeit für den gesamten Kultur- und Bildungssektor, sich des Themas anzunehmen. In vielen Kommunen hat sich bewährt, mit bestehenden Strukturen wie Migrantenselbstorganisationen zusammenzuarbeiten und ihnen Raum für eigene Ideen zu geben. Eine Öffnung für neue Einflüsse sei keine Einbahnstraße, betonte Jessika Mörtl vom Kinderspielhaus Düsseldorf. Vielmehr lerne und gewinne man selbst sehr viel. Gandhi Chahine, Regisseur und Musiker, mahnte an, dieser Prozess setze jedoch eine wirklich offene und wertschätzende Haltung voraus, die viele Kultur-Praktiker bislang vermissen ließen. Schon Pädagogen für Kita und Schule, ergänzte Christiane Bainski von der Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren NRW, sei interkulturelle Kompetenz zu vermitteln.

Praxisorientierte Übungen, Projektpräsentationen und Austauschrunden ergänzten den Tag. Letztlich, so ein mögliches Fazit, sind Interkulturalität und respektvolles Miteinander nur wirkungsvoll zu unterstützen, wenn viele engagierte Menschen an einem Strang ziehen. Für die Akteure der kulturellen Bildung ist dies ein klarer Appell für intensive Kooperationen und Netzwerkarbeit.

Einen detaillierten Ablauf zum Nachlesen finden Sie HIER.

Sonderprojekt

Wie kann man mit Kommunen kooperieren, die in einer anderen Ecke von NRW liegen? Dieser Frage gehen in diesem Jahr Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Hemer nach. In einem Sonderprojekt des Kulturrucksacks erforschen sie neue Formen des Zusammenarbeitens. Ausgedacht haben sie sich eine Art „Stille Post“-Prinzip: Ergebnisse aus ihren Projekten mit Kindern und Jugendlichen werden an die nächste Kommune weitergereicht und dort von anderen Teilnehmern aufgegriffen. Ob ein Gedicht auf die Reise geschickt wird oder eine Skulptur, ein Video,  ein Song, eine Theater- oder Tanzperformance,  Soundkunst oder einfach ein Bild, bleibt der jeweiligen Gruppe überlassen. Drei Termine gibt es, an denen diese Weitergabe passiert, so dass die Werke nachher am Ursprungsort wieder ankommen. Verschickt werden die Materialien passenderweise in einem Kulturrucksack. Die erste Übergabe hat bereits stattgefunden, die nächsten beiden sind über das Jahr verteilt. Am Ende steht eine gemeinsame Ausstellung. Es bleibt spannend, welche Gemeinschaftswerke dort ausgestellt werden!

Kulturrucksack-Projekte ausgezeichnet

Im Rheinischen Landestheater Neuss wurde am 09. Dezember in feierlich ausgelassener Runde der Preis „Kinder- und Jugendkulturland NRW 2015" vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport verliehen.

Unter den sechs Gewinnern des Projektpreises, der mit jeweils 7.500 € dotiert ist, sind auch drei Kulturrucksack-Projekte: 

  • „AlltagAlleMania", ein Duisburger Tanzprojekt der Geschwister Mia Sophia und Maximilian Billitza 
  • „Herkunftsgeschichten", ein Projekt der Jugendkunstschule im Kreativhaus e. V. in Münster 
  • „Von Sinnen", ein spartenübergreifendes Kunstprojekt von und mit Jugendlichen mit und ohne Sehbehinderung, Kunstreich im Pott e. V., Dortmund

Die Projekte wurden in einem zweistufigen Verfahren von einer Fachjury ausgewählt. Sie zeichnen sich dadurch aus, ästhetisch-künstlerisch neue Wege zu gehen, besonders viel Wert auf die Zusammenarbeit verschiedener Kulturakteure und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu legen. Nicht zuletzt unternehmen sie es, Methoden und Ansätze der Vermittlung von Kunst und Kultur mit denen der kulturellen Jugendarbeit zu verbinden.

Weitere Informationen zum Preis unter www.mfkjks.nrw/auf-dem-weg-zum-kinder-und-jugendkulturland.

Kulturrucksack bis 2018 verlängert

Das Landesprogramm Kulturrucksack NRW wird bis 2018 fortgesetzt – so gab es Jugend- und Kulturministerin Christina Kampmann in Düsseldorf bekannt. Gingen zu Beginn des Landesprogramms im Jahr 2012 noch 55 Kommunen an den Start, steigt die Zahl im nächsten Jahr nun auf 220. „Der Kulturrucksack stößt bei Kindern und Jugendlichen auf riesiges Interesse. Dass im Jahr 2016 mehr als die Hälfte der Kommunen in NRW teilnimmt, spricht für eine hohe Akzeptanz. Angesichts dieser erfreulichen Bilanz zum Ende der ersten Programmphase habe ich mich entschieden, das Landesprogramm weitere drei Jahre fortzuführen", sagte Kampmann.

Die folgenden Städte und Gemeinden in NRW werden sich ab dem kommenden Jahr neu am Kulturrucksack NRW beteiligen:

  • Castrop-Rauxel 
  • Dinslaken (im Verbund mit Duisburg) 
  • Dorsten 
  • Verbund Mettmann – Erkrath 
  • Greven, Ladbergen, Lotte, Mettingen, Neuenkirchen, Recke, Tecklenburg, Westerkappeln (nehmen im Kreis Steinfurt neu teil)
  • Freudenberg und Wilnsdorf (nehmen im Kreis Siegen-Wittgenstein neu teil)
  • der Kreis Paderborn (Altenbeken, Bad Lippspringe, Bad Wünnenberg, Borchen, Büren, Delbrück, Hövelhof, Lichtenau, Salzkotten), der sich zu einem Verbund mit der Stadt Paderborn zusammen tut.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, weiteren Kommunen die Teilnahme zu ermöglichen. Sie gehörten bereits zuvor zum Bewerberkreis oder haben hohes Interesse gezeigt, sich schon bestehenden Kulturrucksack-Standorten anzuschließen", erklärte die Ministerin. Ab 2016 engagieren sich damit 220 Kommunen an insgesamt 71 Kulturrucksack-Standorten, die sich in 35 Einzelkommunen, 26 kommunalen Verbünden, neun Kreisen und einer Städteregion organisieren.

Eine Karte mit der Übersicht über alle Standorte ab 2016 finden Sie HIER.

4. Kulturrucksack-Fachtag

1. Juni 2015, Heinrich-von-Kleist-Forum in Hamm

Im Heinrich-von-Kleist-Forum in Hamm versammelten sich am 11. Juni rund 140 Interessierte zum diesjährigen Kulturrucksack-Fachtag. Zum Thema „Was macht die Kunst …?“ erwartete die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm: Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin und Ministeriums-Vertreter beschäftigte sich Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss mit Potenzialen künstlerischer Praxis in der kulturellen Bildung unter dem Motto „Die Kunst kann, was Du mit ihr machst!“. Vier sich anschließende Interviews gewährten Einblicke in ungewöhnliche Kulturrucksack-Projekte aus verschiedenen Städten. Nach einer stärkenden Mittagspause, die weiteren Raum für Austausch lieferte, teilte man sich in Arbeitsgruppen, um je nach Einrichtungstyp genauer hinschauen zu können, was der Kulturrucksack in diesen bewegt und wo vielleicht noch ungenutzte Potenziale schlummern. Eine abschließende Podiumsdiskussion über Chancen und Grenzen von Kunst in der kulturellen Bildung, geführt von Eva Krings und Uwe Schulz vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, rundete den Tag ab.

Den Ablauf im Detail zum Nachlesen gibt's HIER.

Expedition Kulturrucksack

Seit seiner ersten Ausschreibung 2011 ist die Beteiligung am „Kulturrucksack NRW“ auf 196 Kommunen an 68 Standorten gewachsen. Nach drei Jahren legt das verantwortliche Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport jetzt ein Praxishandbuch zum Landesförderprogramm vor. Auf 130 Seiten will die „Expedition Kulturrucksack“ Erreichtes sichtbar machen, Ideen weitertragen und Akteure der kulturellen Bildung darin ermutigen, ungewohnte Wege zu suchen, zu erkunden und zu beschreiten.
Das Programm hat in mehrfacher Hinsicht Neuland betreten: Erstmals wird gezielt eine bestimmte Altersgruppe angesprochen, erstmals sollen die 10- bis 14-Jährigen erreicht werden und zwar möglichst landesweit, systematisch und mit außerschulischen Angeboten. Im Kapitel „Horizont“ ordnen die Leiter der Abteilungen „Kultur“ und „Kinder, Jugend“ das Förderprogramm in die Landespolitik ein und erläutern seine Funktion im „Kinder- und Jugendkulturland NRW“. Unter dem Titel „Geländecheck“ liefern Fachautoren Impulse zu sechs für den Kulturrucksack zentralen Herausforderungen: Jugendorientierung, Zielgruppenansprache, Teilhabegerechtigkeit, Grenzgänge, Mobilität und Städtebündnisse. Zu diesen Themen liefern zahlreichen „Exkursionen“ eine Fülle von Projekten und Konzepten aus der Praxis.
So bietet das Ideenbuch zahlreiche Anregungen für alle Akteure der kulturellen Bildung: Für urbane und ländliche Gebiete, für kleine, mittlere und große Kultur- und Jugendeinrichtungen, für ‚klassische’ Kunst-Sparten ebenso wie für aktuelle Trends der Kinder- und Jugendkultur. Ein Buch zum Schnuppern, Schmökern und Vertiefen.

Bezugsquelle: Das Buch kann kostenlos unter der Veröffentlichungsnummer 2071 bestellt werden über Nordrhein-Westfalen direkt, 0211 837-1001.

Kulturrucksack-Auftakt 2015

03. Februar 2015, Unperfekthaus in Essen 

Im Unperfekthaus in Essen kamen am 03. Februar rund 100 Vertreterinnen und Vertreter von Ministerium, Bezirksregierungen und Kommunen aus ganz NRW zusammen, um gemeinsam in das neue Projektjahr zu starten. Passend zum Tages-Motto „Vernetzt!“ gewährte Mechthild Eickhoff, Leiterin der U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U, einen Einblick in die Kooperationspraxis der U2 sowohl innerhalb des „U“ als auch darüber hinaus. Über den Tag verteilt gab es dann zahlreiche Möglichkeiten für den kollegialen Austauschs von neuen wie alten Kulturrucksack-Standorten, um den Planungen für 2015 den letzten Schliff zu verleihen.

21 weitere Kommunen ab 2015

Kulturministerin Ute Schäfer hat 21 weitere Kommunen bekannt gegeben, die ab 2015 am Kulturrucksack-Programm des Landes teilnehmen werden. Damit beteiligen sich ab dem nächsten Jahr insgesamt 196 nordrhein-westfälische Kommunen. 

Folgende Kommunen nehmen ab 2015 erstmals am „Kulturrucksack NRW“ teil:

  • Stadt Bad Salzuflen im Verbund mit Hiddenhausen (im Verbund mit der Stadt Herford, die seit 2012 am Programm teilnimmt)
  • Stadt Beckum (ergänzt den bestehenden Verbund Ahlen-Drensteinfurt-Sendenhorst)
  • Stadt Bocholt
  • Stadt Gladbeck
  • Stadt Hamminkeln im Verbund mit der Stadt Wesel
  • Stadt Hürth im Verbund mit der Stadt Brühl
  • Stadt Kleve im Verbund mit der Stadt Emmerich
  • Stadt Lippstadt im Verbund mit der Stadt Soest
  • Stadt Meerbusch im Verbund mit der Stadt Kaarst und der Stadt Korschenbroich
  • Kreis Siegen-Wittgenstein (5 von insgesamt 11 Kommunen: Städte Kreuztal, Hilchenbach, Netphen, Bad Berleburg, Gemeinde Neunkirchen)
Eine Karte aller ab 2015 beteiligten Standorte finden Sie HIER.

Die Ministerpräsidentin beim Kulturrucksack

Am 26. Juni besichtigte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Krefelder Kulturzentrum Fabrik Heeder die Ergebnisse verschiedener Kulturrucksack-Projekte des Verbunds von Krefeld, Viersen und Willich. Von Masken- und Schattentheater über Comic-Strips und Müll-Skulpturen bis hin zu Breakdance-Einlagen reichte das Programm, das ihr geboten wurde. Zum Abschluss gab sie einer Jugend-Radio-Redaktion, ebenfalls aus einem Kulturrucksack-Projekt, ein Interview. Die Ministerpräsidentin war begeistert von Engagement und Freude der Jugendlichen und lud sie zum Dank in verschiedene Kultureinrichtungen NRWs ein. „Der Kulturrucksack ist eine Erfolgsgeschichte", resümierte Kraft erfreut. 

Gleichzeitig würdigte sie das Engagement der durchführenden Partner: „Ich danke unseren Partnern auf Landes- und kommunaler Ebene für die große Unterstützung des Kulturrucksacks. Nur durch dieses Engagement öffnen sich für viele Kinder und Jugendliche erstmals die Türen zur Kultur. Alle Partner eint das Wissen, dass Kunst und Kultur ungemein wichtig ist für die gute Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, betonte die Ministerpräsidentin. (Quelle: Staatskanzlei NRW)

Weitere Informationen, Fotos sowie einen Video-Clip gibt es auf den Seiten der Staatskanzlei.
(Bildquelle: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen / Foto: Roberto Pfeil) 

3. Kulturrucksack-Fachtag

03. Juli 2014, Kaiserhaus und Kunst-Werk in Arnsberg

Zum diesjährigen Kulturrucksack-Fachtag am 03. Juli fanden sich über hundert Teilnehmer in Kaiserhaus und Kunst-Werk in Arnsberg-Neheim ein. Unter dem Titel „Ein Rucksack voller Möglichkeiten“ kamen verschiedene Aspekte des Landesförderprogramms zur Sprache. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister und Ministeriums-Vertreter führte Kerstin Hübner von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) mit ihrem Vortrag „Der Sozialraum als Bildungslandschaft – Wie Kulturelle Bildung zur Teilhabe befähigt“ in den Vormittags-Schwerpunkt Teilhabegerechtigkeit ein. Beispiele aus Kulturrucksack-Projekten schlugen den Bogen in die Praxis, die sich anschließenden Foren boten die Möglichkeit des Austauschs zu diesen und anderen Kulturrucksack-Themen. Erste Ergebnisse von der Evaluation des Kulturrucksacks, die ein positives Bild der Startjahre des Landesförderprogramms zeigten, stellte Dr. Heidrun Czock von der Prognos AG vor. Einblicke in ein Film- und ein Theaterprojekt, Infostände von Ruhrtriennale und jfc Medienzentrum sowie ein Rundgang durch das Kunst-Werk rundeten den vielfältigen Tag ab.