LandArt und der Wald als Kulturraum: Der Wald spielte für die Entwicklung menschlicher Kultur seit jeher eine sehr wichtige Rolle. Er war der Lebensraum des ‚Urmenschen’ und lieferte viele wichtige Rohstoffe: Holz für Alltags- und Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge und Häuser, Früchte als Nahrung, Heilpflanzen für medizinische Zwecke und vieles mehr.

Die Gestaltung war dabei oft nur Nebensache und wurde von praktischen Zwecken bestimmt. In unserer Kulturwandertags-Veranstaltung wollen wir dazu animieren, eigene kreative Ideen nach den Konzepten der Kunstströmung LandArt umzusetzen. Dazu gehen wir an die Ochsenheide und in den Wald rund ums BauernhausMuseum, und lassen uns von der Umgebung inspirieren.

Einige Beispiele von LandArt im Wald bringt Jochen Jung auf Fotos mit, ebenso einfaches Werkzeug, dessen Umgang angeleitet wird. Die Kinder erfahren spielerisch viel Wissenswertes über den Wald und auch Kinder, die in ihrer Freizeit eher wenig in der Natur sind, werden auf alle möglichen Materialien aufmerksam gemacht. Diese suchen sie nun nach ihren Wünschen und Vorlieben aus und stellen sie in Partner- oder Kleingruppenarbeit zu temporären Kunstwerken aus Blättern, Zweigen, Rinde, Moos, Holz, Steinen und vielem mehr zusammen.

Der Kreativität steht dabei nichts im Weg, denn alleine die Blätter der Laubbäume weisen im September und Oktober viele Farbtöne von grün über gelb bis rot-orange auf. Auf Holzruten gespießt, ergeben sich z.B. tolle Farbverläufe, als buntes Blätter-Mobilé in noch grünen Bäumen kleine Überraschungen für Spaziergänger. Temporäre Blickfänge könnten auch Kreise oder Spiralen aus nur einem Material wie z.B. Steinen dort ergeben, wo sonst die Waldwege geschottert sind. Monochrome Muster sind genauso möglich wie bunte Mosaiken aus den letzten Löwenzahnblüten mit blauen oder roten Beeren und etwas Moos.

Fließende Formen ergeben sich häufig aus Totholz und Ranken – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Vereinzelt können nach Wunsch auch Löcher in Holzstücke oder Äste gebohrt werden oder einige Stücke mit Fäden oder Seilen verbunden werden. Die kleinen Kunstwerke sind nicht transportabel und verbleiben in der Landschaft rund um die Ochsenheide. Sie bieten Spaziergängern Überraschungen und Freude und beflügeln vielleicht deren Fantasie.

Die Kinder können ihre LandArt-Kunstwerke noch eine Zeit lang im Wald besuchen oder die neu gewonnenen Kenntnisse in weitere eigene Kunstwerke fließen lassen, z.B. auf dem Schulgelände oder im heimischen Garten.