In diesem Workshop versetzen wir uns in die Zeit vor etwa 200 Jahren. Wer konnte schreiben und was waren die Anlässe dazu? Wie sahen die Schreibgeräte aus? Diesen Fragen gehen wir nach und schauen uns im großen Haupthaus des Hofes Möllering alte Schriftstücke an, die z.B. den Brautschatz einer jungen Bäuerin auflisten oder die Pachtvereinbarungen. Auch ein vorformulierter Liebesbrief, den sich eine Magd gekauft hat, die selbst nicht schreiben konnte, ist ausgestellt.

Mit leicht zu lernenden historischen Schriften und echten Gänsekielen geht es los. Die Gänsekielfedern sind vorbereitet, d.h. gehärtet und geschnitzt. Die Kinder schreiben damit, werden aber feststellen, dass sie sehr holprig schreiben und bereits nach kurzer Zeit abgenutzt sind. Das lässt sie erkennen, mit wie viel Mühe in der Vergangenheit gearbeitet wurde.

Auch über die damalige Herstellung der Tinten, die sehr aufwendig war, berichtet die Künstlerin einiges. Der vierstündige Workshop bietet viel Zeit, etwas wirklich Schönes gestalten zu können, daher schreiben alle mit Bandzugfedern. Jeder kann sich eine historische Schrift aussuchen, die ihm gut gefällt und zunächst einmal sorgfältig üben, z.B. das Alphabet. Zur Wahl stehen Fraktur, Unziale oder die elegante englische Schreibschrift.

Haben die Kinder etwas Übung, schreiben sie ihren Namen und kurze Sprüche, z.B. alte Bauernweisheiten. Weiße Blanko-Grußkarten liegen bereit, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schreiben können. Anschließend dekorieren sie ihre Texte mit bunten Stiften oder Aquarellfarben und nehmen die fertigen Karten mit nach Hause. (für eine halbe Klasse im 6. Jahrgang)