Kunsthallen-Entdeckungstour: „Erzähl uns etwas, das niemand weiß“

  • Bielefeld

Bildurheber: 

Ayla Tekmen

Die Kunsthalle Bielefeld ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Ihre Vision ist es, neue Impulse für das eigene Handeln frei zu legen und zu einer offenen Gesellschaft beizutragen. Dabei soll uns die Kunst mit ihrem Potential anleiten, Fragen aufzuwerfen und uns in unserem Denken und Empfinden zu inspirieren, zu verändern oder zu berühren.

Diese Vision der Kunsthalle ist auch das Ziel für den Workshop „Kunsthallen-Entdeckungstour“, welcher von Zuhal Özbey im Rahmen der Kulturwandertage geleitet wird und dreiteilig aufgebaut ist.

Die Schüler:innen des 7. Jahrgangs dürfen die Kunsthalle zunächst hinter den Kulissen erkunden und Bereiche entdecken, die für alltägliche Besucher:innen nicht zugänglich sind.

Im Anschluss bekommen die Teilnehmenden einen Einblick in die Kunstwerke und Themen der aktuellen Ausstellung der belgischen Künstlerin Edith Dekyndt, die vom 05. Juli bis 26. Oktober 2025 in der Kunsthalle Bielefeld präsentiert wird. Unter dem Titel „Erzähl uns etwas, das niemand weiß“ wird Interesse für die zentralen Botschaften von Dekyndts erster musealer Einzelausstellung geweckt.

Hinter Oberflächen zu blicken, offen für Neues zu sein, Veränderung wahrzunehmen als auch zu akzeptieren und in einen Dialog mit Geschichte, Materialität, Natur und Mensch auf individueller wie auch auf gesellschaftlicher Ebene zu treten. Es sind Themen, die schwer zu greifen und ebenso schwer zu vermitteln sind. Themen, mit denen sich die Klasse zusammen mit Zuhal Özbey während der „Kunsthallen-Entdeckungstour“ auseinandergesetzt hat.

Die Ausstellung mit den komplexen Themen für die Schüler:innen zugänglich zu machen, wurde durch einen offenen, realitätsnahen Austausch und einen Dialog auf Augenhöhe erreicht. Gemeinsam haben sie mit der Expertise von Zuhal Özbey zentrale Werke betrachtet und Fragen, Gedanken und Impulse ausgetauscht: „Welche Werte vermittelt die Künstlerin?“, „Welche Motive werden genutzt?“ oder „Was drückt das Kunstwerk aus?“. Die Schüler:innen lernen, wie man an abstrakte Kunstwerke herangeht und sie durch genauere Betrachtung einordnen kann.

Im Weiteren laden die Porträts von Albrecht Fuchs die Schüler:innen dazu ein, Inspiration für den letzten und kreativen Teil des Workshops zu sammeln, in welchem sie sich selbst frei von allen gesellschaftlichen Normen und Erwartungen porträtieren dürfen. Die Aufgabe ist es, sich nicht zu präsentieren, wie man denkt, dass einen die anderen sehen wollen, sondern die Freiheit zu nutzen, sich selbst so darzustellen, wie man selbst gerne ist oder sein möchte. Abseits von allen gesellschaftlichen Rollen, die man im Laufe der Zeit annimmt und die gerade im Klassengefüge oft fest verankert und schwer zu durchbrechen sind.

In der Ausstellung von Albrecht Fuchs unter dem Titel „Nähe in der Distanz“ werden verschiedene Künstler:innen so dargestellt, wie sie sich selbst sehen und nicht in ihrer gesellschaftlichen Rolle.

Auch berühmten Personen ihre Natürlichkeit und Bodenständigkeit zu lassen und den Fokus auf ihre individuelle Persönlichkeit zu legen, ist das Ziel der Porträts von Albrecht Fuchs. Diesen Fokus und die Inspiration sollen die Schüler:innen für ihre kreativen Werke mitnehmen. Auf Aquarellpapier und mit Jaxson-Kreide, Wasser und Acrylfarbe dürfen sich die Schüler:innen kreativ darstellen.

Sie nehmen durch diesen Workshop mit, die Kunsthalle Bielefeld als einen neuen bekannten Ort zu sehen. Sie lernen, Kunstwerke zu verstehen und zu interpretieren, selbst Kunst zu schaffen und sich dabei neu zu erfinden. Seine Stadt und sich selbst neu kennenlernen, neue Orte entdecken und andere Perspektiven finden, das sind die zentralen Ziele der „Kunsthallen-Entdeckungstour“.

Bildergalerie: 

up
27 finden den Beitrag gut.