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10 Jahre Kulturrucksack: Jubiläum mit Mittelerhöhung und sieben neue Kommunen

Erfreuliche Nachrichten direkt zum Jahresbeginn: damit neuartige und partizipative Projektvorhaben stärker gefördert werden können und um die beteiligten Kommunen bei ihrer zielgruppengerechten Ansprache und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen, erhöht das Land NRW die Förderpauschale ab dem Jahr 2022 von 4,40 € auf 6,00 € je Kind und Jugendlichem zwischen 10 und 14 Jahren.

Das Interesse am Kulturrucksack ist weiterhin ungebrochen, denn auch in diesem Jahr wächst das Landesprogramm weiter. Sieben Städte und Gemeinden nehmen ab 2022 erstmals am Kulturrucksack NRW teil:

  • Die Stadt Geseke erweitert den Verbund um Lippstadt, Soest und Bad Sassendorf.
  • Die Stadt Gütersloh schließt die Lücke auf der Kulturrucksack-Landkarte in Westfalen.
  • Die Gemeinden Reken und Heiden gehen mit den Städten Borken und Velen als neuer Verbund gemeinsam an den Start.
  • Die Stadt Rees ergänzt den Städteverbund Kleve, Emmerich am Rhein und Goch am Niederrhein.

Ab 2022 engagieren sich damit beim Landesprogramm 245 Kommunen an insgesamt 77 Standorten, die sich in 36 Einzelkommunen, 30 kommunalen Verbünden, 10 Kreisen, und einer Städteregion organisieren.

Im Jubiläumsjahr zum 10-jährigen Bestehen des Landesprogramms Kulturrucksack NRW plant das Land zusammen mit der Koordinierungsstelle außerdem verschiedene Aktionen für die Zielgruppe der 10- bis 14-jährigen Kinder und Jugendlichen sowie die beteiligten Kommunen und freut sich auf ein vielfältiges Jubiläum.

„Partizipation im Kulturrucksack“

Zweiter Erfahrungsaustausch am 04. November 2021 in der Stroetmanns Fabrik, Emsdetten

„Eigene Themen werden zum Inhalt des Projektes“, „Bedarfsgerechte Angebote“, „Identifizierung mit dem Programm“ – dies sind nur einige der Aussagen, die im Rahmen des World-Cafés zum Thema: „Partizipation im Kulturrucksack” getroffen wurden. In acht Kleingruppen kamen 45 Kulturrucksack-Beauftragte miteinander über Fragen nach dem Mehrwert von teilhabeorientierten Ansätzen, Herausforderungen und den konkreten Möglichkeiten zur Einbeziehung junger Menschen in den Austausch. Deutlich wurde, dass durch eine höhere Identifikation mit dem jeweiligen Vorhaben auch ein größerer Zulauf entsteht und somit mehr Kinder und Jugendliche erreicht werden können. Flexibilität in der Angebotsplanung und Durchführung ist dabei ebenso ein wichtiger Indikator, wie die Offenheit und das Interesse der ausführenden Künstlerinnen und Künstler, um in den engen Austausch mit der jungen Zielgruppe zu gehen.

In der Begrüßung machte Herr Dr. Reitemeyer vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW deutlich, wie wichtig der Landesregierung die Einbeziehung und der Dialog mit der Zielgruppe des Kulturrucksacks ist, welcher gerade erneut evaluiert wird. Außerdem  gab er einen Ausblick auf das kommende Jahr 2022, in dem das Landesprogramm sein 10-jähriges Jubiläum feiert und neben einem Jubiläumsfachtag und einem Aktionstag auch ein BarCAMP mit Kindern, Jugendlichen und Kulturrucksackbeauftragten bereit hält. Zusätzlich konkretisierte er die Planungen der Ministerien, die Förderpauschale ab dem Jahr 2022 von 4,40€ auf 6,00€ pro Kind und Jugendlicher zwischen 10 und 14 Jahren zu erhöhen. Die erhöhte Förderpauschale soll ebenso genutzt werden, um neuartige und auch partizipative Projektvorhaben vor Ort auf den Weg zu bringen.

Um regional- und strukturspezifische Fragen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen aus den Kulturrucksack-Kommunen erörtern zu können, fand zusätzlich eine Austauschrunde in aufgeteilten Gruppen statt. Während in den Einzelkommunen vor allem der Frage nach der zielgerichteten Verausgabung zahlreicher Fördermittel, wie „Aufholen nach Corona“ und Förderpauschale Kulturrucksack, nachgegangen wurde, standen bei den Verbund-Kommunen sowie Kreisen die Fragen nach kreis- und kommunalübergreifenden Netzwerkstrukturen sowie die zielgruppenorientierte Ansprache im Vordergrund.

Abschließend standen Herr Dr. Reitemeyer und Herr Jung als Vertreter der Ministerien im Rahmen einer Fishbowl-Diskussion für Fragen zur Verfügung. Ob Künstlernachwuchs, das Einholen von Führungszeugnissen, Orientierungsvorgaben für Honorarsätze oder die weiteren Planungen zum Jubiläumsjahr – die Fragen waren vielschichtig und führten zu einem anregenden Dialog mit den Ministerien.

Die Führung durch das soziokulturelle Zentrum „Stroetmanns Fabrik“, dem angrenzenden Park und den neu entstehenden Dritten Ort „Kulturhof Deitmar“ hielten für die Teilnehmenden zahlreiche Anregungen und Perspektiven bereit und rahmten den zweiten Erfahrungsaustausch.

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Spannender Austausch in Paderborn: Fachtag zur „Kunst der Partizipation”

am 01.09.2021 im Heinz Nixdorf MuseumsForum

Wie können Kinder und Jugendliche mittels kultureller Angebote zu mündigen und gleichberechtigten Mitbürgerinnen und Mitbürger heranwachsen? Welche Chancen der Teilhabe bieten Sparten wie Theater, Tanz, Musik, Film und Literatur für junge Menschen zwischen 10 und 14 Jahren? Diese und viele weitere Fragen standen am 01. September 2021 im Fokus des Kulturrucksack-Fachtags „Kunst der Partizipation. Kinder und Jugendliche beteiligen in der Kulturellen Bildung” im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum.

Fand der letztjährige Fachtag aufgrund der Pandemie noch digital statt, durften sich dieses Jahr rund 120 Teilnehmende darüber freuen, unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Schutzverordnung gemeinsam an einem Ort zusammenzukommen, um sich vom breiten Spektrum partizipativer Ansätze ein intensives Bild zu machen. Dies geschah in Form von informativen Vorträgen, spannenden Interviews, insgesamt fünf Themenforen sowie direkt im regen Austausch mit anwesenden Referentinnen und Referenten.

Nach Grußworten durch Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums sowie Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn und Hans-Bernd Janzen, stellv. Landrat Kreis Paderborn, ergriff auch Dr. Michael Reitemeyer vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW das Wort. Er betonte die Relevanz außerschulischer Kulturangebote: „Der Gedanke »Ich kann was bewirken« stellt für mich eine tolle Form der Demokratiebildung dar.” 

Prof. Dr. phil. Kathrin Aghamiri (FH Münster) unterstrich in einem per Video eingespielten Interview, dass Partizipation „das Herzstück pädagogischen Handelns und der Schlüssel zur Bildung” sei. Frau Dr. Helle Becker von Beratungs-Büro „Expertise & Kommunikation für Bildung“ warb in ihrem Impulsvortrag hingegen um Vertrauen in die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen und appellierte: „Macht abgeben, Ziele prüfen, Zeit lassen, Vertrauen schenken!”

Der Vor- und Nachmittag gehörte fünf verschiedenen Themenforen, begleitet durch die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung. Im Mittelpunkt standen die Aspekte Mitbestimmung, Mitmachen, Mitsprache, Mitwirkung und Selbstorganisation. Die eingeladenen Referentinnen und Referenten erläuterten verschiedene praktische Beispiele partizipativer Prozesse und kamen dabei mit den Teilnehmenden des diesjährigen Fachtags ins Gespräch.

Dieser fand seinen Abschluss in einem Podium zum Thema „Digitale Methoden der Jugendbeteiligung”. Neben der Erkenntnis, dass es hierzulande noch mehr Medien einzubinden gilt, um junge Menschen für die Kulturelle Bildung zu gewinnen, fand Podiumsteilnehmerin Finnja (Drama Control Bochum) das passende Schlusswort: „Wir sollten nicht nur über, sondern auch mit der Jugend reden!”

Video: 

Das Interview mit Frau Prof. Dr. phil. Kathrin Aghamiri sehen Sie hier:

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#BarCAMP Kulturrucksack NRW – erster Erfahrungsaustausch 2021

Über 60 Kulturrucksack-Beauftragte beteiligten sich am 10. Juni am ersten digitalen Barcamp der Koordinierungsstelle Kulturrucksack NRW. 

Das offene Veranstaltungsformat lud dazu ein als „Teilgebende“ gemeinsam über eigene Fragen und Themen zu diskutieren. In drei Session-Runden mit insgesamt 12 Einzelsessions konnten sich die Kulturrucksack-Beauftragten über die Erreichung der Zielgruppe, digitale sowie hybride Angebotsformate, Datenschutzvorgaben und positive Erfahrungen aus der Corona-Pandemie austauschen. Aus den Städten Remscheid, Monheim und Düsseldorf wurden innovative Projektbeispiele vorgestellt und gute Gelingensbedingungen erörtert. Als Vertreter des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW betonte Dr. Michael Reitemeyer in seinem Grußwort die Bedeutung des Landesprogramms. Unter anderem kündigte er an, dass im Rahmen des 10-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr, das Programm eine besondere Aufmerksamkeit erfahren wird. Gemeinsam wurden im Rahmen der Veranstaltung Ideen zum Jubiläum gesammelt. Auch die Frage nach der Qualifizierung der Künstlerinnen und Künstler wurde intensiv diskutiert. Einmal mehr zeigte diese Veranstaltung, wie gewinnbringend die Erfahrungen und das Knowhow der Kolleginnen und Kollegen aus dem Kulturrucksack-Netzwerk für die Weiterentwicklung des Landesprogramms sind. 

Kulturrucksack NRW wächst um sieben weitere Kommunen

Seit 2020 hat die Koordinierungsstelle ein neues Zuhause bei der „Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW" in Remscheid. Mit der Ausschreibung im vergangenen Jahr wächst nun auch das Landesprogramm um neue Teilnehmer!

Ab 2021 beteiligen sich sieben weitere Kommunen am Kulturrucksack NRW:

  • Bedburg und Bergheim gehen als Städteverbund gemeinsam an den Start.
  • Die Stadt Lage im Verbund mit der Stadt Oerlinghausen und der Gemeinde Leopoldshöhe erweitern die bisherigen Kulturrucksackstandorte in Ostwestfalen-Lippe.
  • Die Städte Schmallenberg und Sundern ergänzen den Verbund Arnsberg – Meschede.

Somit engagieren sich ab 2021 insgesamt 238 Kommunen im Landesförderprogramm, die sich in 75 Standorten folgendermaßen darstellen:   35 Einzelkommunen, 29 Verbünde, 10 Kreise, 1 Städteregion.

JUGEND.KULTUR.DIGITAL. Kulturelle Jugendbildung im digitalen Wandel

Erstes digitales Fachforum beim Kulturrucksack NRW

Am 01. Dezember 2020 war es so weit: Mehr als 80 interessierte Kulturrucksack-Beauftragte haben sich über Zoom beim digitalen Fachforum des Kulturrucksack NRW zugeschaltet. Dabei war der virtuelle Raum nicht nur Treffpunkt, sondern auch inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung: Chancen und Möglichkeiten der digitalen Mediennutzung innerhalb der kulturellen Kinder- und Jugendbildung wurden erörtert, diskutiert und weiterentwickelt.
Ausgehend von den Lebenswirklichkeiten junger Menschen und den veränderten Bedingungen kultureller Vermittlungsarbeit skizzierten Frau Prof. Dr. Angela Tillmann (TH Köln) und Michelle Adolfs (jfc Medienzentrum e.V., Köln) im Rahmen ihrer Impulsvorträge Chancen für die kulturelle Bildung. Die anschließende erste Workshop-Phase „Digital und kreativ – Künstlerisch aktiv mit digitalen Tools“ stand ganz im Zeichen der anwendungsbezogenen Vorstellung von Programmen, Apps und Tools wie Launchpads, CoSpaces EDU, Instagram, Pocket Composer oder Zoom. Mit „Keine Angst vor virtuellen Welten! Werkzeuge, Methoden und Partner für ein digitales Miteinander“ motivierte die zweite Workshop-Phase alle Beteiligten neuartige Kooperationen - ob analog, digital oder hybrid - mit Fachstellen, Kulturinstitutionen und Akteuren einzugehen. Praxis-Beispiele eröffneten zudem Einblicke in die kreative Öffentlichkeitsarbeit und sensibilisierte für barrierefreie Lösungsansätze in der außerschulischen Medienarbeit.
Deutlich wurde, dass neue Wege der Zielgruppenansprache sowie digitale Angebote und Orte notwendig sind, um Kinder und Jugendlichen in ihren Lebenswelten zu erreichen. Neuartige Konzepte werden auch zukünftig verschiedene Zielgruppen durch einen Methodenmix berücksichtigen müssen, um eine partizipative und vielschichtige Teilnahme zu ermöglichen.

Kulturrucksack in Zeiten von Corona – Erfahrungsaustausch zu Herausforderungen und Chancen

In diesem Jahr fand der Erfahrungsaustausch der Kulturrucksack-Beauftragten coronabedingt an zwei Orten statt: am 27.08. im Kreativ-Haus e.V. in Münster und am 01.09. in der „börse“ in Wuppertal. Mit über 60 Teilnehmer*innen wurden aktuelle Herausforderungen, Erfahrungen aber auch Chancen der letzten Wochen und Monate ausgetauscht und diskutiert.
Am Vormittag stellte Brigitte Schorn die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW als „neues Zuhause“ der Koordinierungsstelle Kulturrucksack NRW vor. Anschließend wurden beispielhafte und innovative analoge sowie digitale Projekte durch Kulturrucksack-Beauftragte an die Kolleg*innen weitergegeben. Dabei wurde deutlich, dass das Erreichen der Zielgruppe unter den aktuellen Bedingungen eine noch stärkere Relevanz gewonnen hat und es neuer Konzepte bedarf. Nach dem Mittagsimbiss wurden, in verschiedenen Themenforen „neue Möglichkeiten“ und Ideen zum Umdenken in Zeiten von Corona in Kleingruppen zu diskutiert. Dabei stellte Karsten Höft vom FTK e.V. in Dortmund diverse Tools und Online-Plattformen zur Realisierung von digitalen Projekten vor und beantwortete Fragen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Datenschutz. Sarah Braun und Ulrike Münter von der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW regten einen Austausch zu erfolgreicher Netzwerkarbeit an und eruierten dabei neue Wege und Perspektiven für die Zukunft. In Münster gab Nina Stapelfeldt vom jfc Medienzentrum e.V. Einblicke in die Weiterentwicklung des Radioprojekts KURUX. In Wuppertal bot Fleur Vogel von der LAG Kunst und Medien e.V. erste Antworten dazu, wie Angebote "gerettet" werden können, wenn nur noch ein begrenztes Set an Umsetzungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. Die Ankündigung einer weiteren Ausschreibungsrunde für Kommunen und die Vorstellung der Hinweise zur Förderung durch Vertreter*innen der Ministerien rahmten einen Tag der Begegnung, der viele Impulse und Inspirationen brachte und zeigte, dass Krisen ein Umdenken und flexibles Handeln erfordern. Weitere Informationen zur Ausschreibung vom Kulturrucksack NRW finden Sie hier.

Kulturrucksack Digital und Analog – Jede*r von zuhause!

Wie können kulturelle Bildungsangebote aktuell aussehen, damit Kinder und Jugendliche in den eigenen vier Wänden kreativ werden können? Dieser Frage gehen gerade viele Kulturrucksack-Beauftragte und Kulturschaffende in NRW nach und entwickeln neue und innovative Ideen.

In einigen Kommunen laufen schon die ersten digitalen Projekte, die zum Aktivwerden anregen. Um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die keinen Zugang zum Internet oder mobilen Endgeräten haben, werden zudem auch analoge Angebote wie beispielsweise „Kultur-Care-Pakete“ (LAG Kunst und Medien) entwickelt. Nähere Informationen zu laufenden Projekten stehen im Kulturplaner und auf unserer Startseite. Erste Projektberichte finden Sie auf unserem Blog.

Auch der Rest der Kulturwelt steht nicht still. Zahlreiche Veranstaltungen finden täglich digital statt. Die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW hat eine Auswahl der vielen bunten Angebote und weitere Informationen zusammengestellt:
https://www.kulturellebildung-nrw.de/corona/angebote-gegen-langeweile/

Erfolgreiches Kulturrucksack-BarCamp

Erfahrungsaustausch mal anders - hieß es am 30.10.2019 in Hamm

Als BarCamp war der diesjährige Erfahrungsaustausch der Kulturrucksack-Beauftragten in Hamm organisiert. Am 30. Oktober 2019 konnten passgenau aktuelle Arbeitsthemen im Austausch mit Kolleg*innen erörtert werden. Die Inhalte der so genannten Sessions  von je 45 Minuten speisten sich aus Fragen wie „Welche zeitgemäßen Angebote mit digitalen Inhalten gibt es?“ und „Wie erreiche ich ältere Jugendliche?“. Zudem zeigten sie Best Practice auf wie „Kinder und Jugendliche erfolgreich in die Programmplanung einbinden“. In zwölf Sessions diskutierten und brainstormten die Kommunalakteure miteinander und gaben sich gegenseitig Auskunft und Hilfestellung. Die Profi-Bloggerin Daniela Sprung, die das Kulturrucksack-BarCamp moderierte, bot eine Session zum Thema „Bloggen“ an.

Magische Orte – Räume für Kulturelle Bildung suchen, finden, aneignen

Fachtag am 3. Juni 2019 in Mönchengladbach

Auf der Suche nach Räumen für Kulturelle Bildung eroberten beim diesjährigen öffentlichen Fachtag rund 130 Kulturrucksack-Beauftragte, Kulturschaffende und andere Interessierte den „Kulturhügel" am Abteiberg in Mönchengladbach. Fragen wie „Welche Aspekte machen (Kunst-)Orte für 10- bis 14-Jährige interessant?", „Wie viel Zeit haben sie überhaupt für kulturelle Angebote?" oder „Wo liegt der Reiz virtueller Räume?" bildeten den Ausgangspunkt für Impulse, Erkundungstouren und Werkstätten.

Im klassizistischen Kaisersaal im Haus Erholung gab Sibylle Keupen von der Bleiberger Fabrik in Aachen mit ihrem Impuls „Von Freiräumen und anderen Orten. Kunst ermöglichen für Kinder und Jugendliche" erste Antworten, die Prof. Diemut Schilling von der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft im zweiten Impuls durch Gedanken zum Thema „Wie viel Raum braucht die Kunst? Wie viel Kunst braucht ein Raum?" ergänzte und um andere Aspekte erweiterte.
Bei den sich anschließenden Erkundungstouren „Erste rechts, zweite links – dem Zufall auf der Spur", „Performance-Walk mit Stühlen", „Ohren auf: Klangspaziergang", „#stadtsache – Mit Fotos, Tönen und Videos Stadtgeschichten erzählen" und „Ein Kunstwerk für die Kunst – Führung durch das Museum Abteiberg" konnten die Teilnehmenden das Viertel um den Abteiberg auf verschiedene Weise entdecken und neue Perspektiven einnehmen – zum Beispiel auf, unter und mit Stühlen oder Texte über neu entdeckte Orte schreibend.
Nach dem Mittagessen auf der Terrasse und im Garten des Haus Erholung luden verschiedene Werkstätten in das Museum Abteiberg, das Jugendzentrum Step, das ehemalige Ladenlokal Köntges und in die VHS ein. Bei Beispielen für die Öffnung von Kunst-Orten, dem Entdecken von Escape-Rooms und virtuellen Räumen, dem fachlichen Austausch zum „Stadtraum als kreativem Erlebnisort", zu „Potenzialen strukturschwacher Räume" und zu „Jugend-Orten" oder schließlich beim praktischen Arbeiten als Annäherung an das Bauhaus wurden weitere Räume für Kulturrelle Bildung gesucht und neu entdeckt. Als mobiler Raum für Projekte stand ein Kunst-Caravan den gesamten Tag über zur Besichtigung vor dem Haus Erholung bereit.
Zum Ende der Tagung führte die Performance-Künstlerin Anna Stern die Teilnehmenden im Kaisersaal mit ihrem Experiment „Kollektiver Klangraum" zu einem „AA Spontan-Chor", wie eine Teilnehmerin begeistert sagte, zusammen. Der gut gefüllte Tag klang schließlich mit einem Potpourri, der Einblicke in Räume, Orte und Höhepunkte des Tages gab, aus.

Das ausführliche Programm zum Nachlesen finden sie HIER.